Finca Celia

In ihrem Heimatdorf Dolores, El Cerrón, kennt sie jeder. Als Grundschullehrerin und Kaffeeproduzentin gilt sie als Respektsperson und Vorbild im ganzen Ort. Trotz mehrerer schwerer Schicksalsschläge ist die Inhaberin der Finca Celia eine wahre Kämpfernatur, die jede Hürde zu meistern weiß. Ihr Name lautet Celia Argueta Perdomo. Die tüchtige Frau Mitte 50 verkörpert zugleich die Seele und das Rückgrat der Finca Celia.

Im Jahr 2000 erbte Doña Celia das Stück Land auf 1600-1620 Metern über dem Meeresspiegel von ihrem Vater. Dieser hatte über mehrere Jahrzehnte hinweg Stück für Stück das Land seiner Schwiegerfamilie aufgekauft auf welchem er gemeinsam mit seiner Frau, Celias Mutter, in einer bescheidenen Hütte lebte. Nach seinem Tod investierten Doña Celia und ihr damaliger Ehemann in die Kaffeeproduktion. Auf einer Fläche von etwa sieben manzanas (entspricht ca. 5 Hektar) pflanzten sie Kaffeepflanzen der Sorten Catuaí rojo y amarillo (roter und gelber Catuaí) zwischen Bananenstauden, Zitronen- und Orangenbäumen sowie zahlreichen anderen schattenspendenden Gewächsen.

Die Ehe Perdomo ging in die Brüche und so fand sich Doña Celia als alleinerziehende Mutter zweier Kleinkinder (Josué und Sandra) mit einer Anstellung als Lehrerin und einer aufwachsenden Kaffeeproduktion wieder. Hinzu kam die Last des schweren gesellschaftlichen Standes als geschiedene Frau. Doch sie ließ sich nicht ausbremsen und investierte all ihre Energie und Kraft in die Bewirtschaftung der Finca. Sie bildete sich bei Maschinen- und Saatgutlieferanten weiter, lernte mit natürlichen Nährstoffen umzugehen und baute sich letztlich aus eigener Kraft über Jahrzehnte hinweg einen fundierten Wissensschatz auf.

Ein weiterer Tiefschlag für Doña Celia stellte sich in der Erkenntnis dar, dass das Honduranische Institut für Kaffee keine Unterstützungsleistungen für die Region Dolores und somit für ihre Finca anbietet. Die Finca liegt eine Stunde Fußmarsch vom Dorf Dolores entfernt und war bis vor Kurzem nur zu Fuß oder auf Pferderücken erreichbar. Jedes Saatgut, jede Ernte, jedes technische Hilfsmittel trug Doña Celia in den vergangenen 20 Jahren eigenhändig zur Finca beziehungsweise ins Dorf. Kürzlich konnte sie gemeinsam mit den angrenzenden Nachbarn eine Straße zur Finca errichten lassen, so dass Letztere nun mit einem Geländewagen erreicht werden kann.

Gemeinsam mit ihrem dreißigjährigen Sohn Josué und 30 Festangestellten bewirtschaftet Doña Celia das Finca Gelände. Neben Kaffeepflanzen bauen sie Mais an, welcher ebenfalls für den Verkauf vorgesehen ist. In den Monaten Dezember bis März ernten sie gemeinsam um die 80-100 Säcke exportierbaren Rohkaffee. Diese werden als NATURAL und FULLY WASHED aufbereitet.

Doña Celia legt ein großes Augenmerk auf die nachhaltige Produktion ihres Kaffees. Sie nimmt Bodenproben, um dessen Qualität herauszufinden und ihm gezielt die benötigten Nährstoffe zuzuführen. Dabei stützt sie sich vor allem auf das Fruchtfleisch und die Schale der Kaffeekirschen als Düngemittel. Diese werden eingeweicht und u.a. mit Kalk vermengt. Nach einer Gärzeit von mehreren Monaten wird der Boden damit angereichert. Dieses nachhaltige und passgenaue Optimieren der Bodenbeschaffenheit wirkt sich positiv auf die Kaffeepflanzen aus, deren exzellente Ernte (22/23) ein SCA-Rating von 85,5 Punkte bekam.

Die Auszeichnung zum Specialty Coffee ist eine wahrlich hart erarbeitete und absolut verdiente Ehre für Doña Celia Perdomo und ihre Finca. Jede Tasse des frisch aufgebrühten Kaffees wird durch ein Tröpfchen ihrer Tatkraft und ihres starken Willens niemals aufzugeben, verzaubert. Wir sind dankbar und stolz Doña Celia mit ihrem gelben Catuaí in unserer Meámbar Familie zu haben; sie ist definitiv eine Inspiration für uns. Sie verkörpert zu 100% unsere Vision von Direct Trade.

Wir freuen uns Ihnen den Rohkaffee von Doña Celia anbieten zu dürfen und als Brücke zwischen
Ihrer Rösterei und Doña Celia zu fungieren.